Mehr als 265.000 Unterschriften zum Schutz des Pangolins – Übergabe der Petition in Südafrika

Hamburg, 20.9.2016 – In Asien kommt es einem Lottogewinn gleich, wenn ein Einheimischer ein Pangolin aufstöbert, so selten sind die Tiere schon geworden. Alle vier asiatische Pangolinarten werden auf der Roten Liste bedrohter Tiere als „stark gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“ klassifiziert. Auch auf die vier Spezies in Afrika wächst der Druck.

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Ground Pangolin at Madikwe Game Reserve in South Africa
© Scaly Anteater CC BY-SA 2.0

Das Pangolin ist die vergessene Spezies unter den bedrohten Arten.

„Es ist erschreckend: Kein Säugetier wird öfter geschmuggelt. Doch kaum jemand weiß davon. Der Handel mit Pangolinen muss sofort wirksam unterbunden werden, sonst ist die Tierart dem Untergang geweiht“, sagt Mathias Rittgerott, Campaigner von Rettet den Regenwald.

Rettet den Regenwald“ hat über 265.000 zum Schutz des Pangolins gesammelt. Damit gehört die Petition „Das Pangolin nicht essen!“ zu einer der größten der vergangenen 30 Jahre.

„Die asiatischen Pangolin-Arten sind schon fast ausgerottet. Jetzt werden massenhaft die afrikanischen Schuppentiere für die Traditionelle Medizin gejagt. Diesen Tieren helfen kann nur noch ein absolutes Handelsverbot, das streng überwacht wird“, sagt Adeline Fischer von der Organisation Pro Wildlife e.V.

Tierschützer von Pro Wildlife übergeben die Petition Ende September während der CITES-Konferenz in Johannesburg (Südafrika). Dort beraten 182 Staaten, die das Washingtoner übereinkommen unterzeichnet haben, vom 24.9. an über Handelsverbote mit Wildtieren.

„CITES leider keine Garantie für den Schutz bedrohter Tiere“, kritisiert Reinhard Behrend, Vorsitzender von Rettet den Regenwald. „Wir haben drei Petitionen zu CITES: zu Pangolin, Elefant, Nashorn – dabei schützt CITES auch Wanderfalken, Graupapagei und Seidenhai nicht genug. Oft siegen Wirtschaftsinteressen über Artenschutz.“

Verantwortlich für die dramatische Entwicklung der Pangolinpopulation sind die Jagd und der Handel mit den Tieren. Zentrale Märkte sind China und Vietnam. Dort werden den Schuppen aus Keratin medizinische Heilkräfte nachgesagt. Das Fleisch der Tiere gilt als Delikatesse und gehört auf Speisekarten häufig zu den teuersten Gerichten.

Laut Schätzungen wurden in den vergangenen zehn Jahren eine Million Pangoline von Jägern getötet. Allein zwischen 2011 und 2013 wurden 23.400 illegal gehandelte Tiere beschlagnahmt.
[DE] 20. September 2016 – Rettet den Regenwald e.V. / Pro Wildlife e.V.
www.regenwald.org / www.prowildlife.de