Zur heutigen Debatte im Bundeskabinett über Leitlinien zum Import von Agrarrohstoffen kommentiert Florian Schöne, Politischer Geschäftsführer des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR):
„Wir begrüßen, dass die Bundesregierung Konsequenzen ziehen will, um der Naturzerstörung und den Ursachen zukünftiger Pandemien zu begegnen. Als weltweit größter Schweinefleisch-Exporteur steht Deutschland in besonderer Verantwortung für die Vernichtung von Regenwäldern oder Savannenlandschaften und deren Umwandlung in Anbauflächen für Sojafuttermittel. Etwa 4,5 Millionen Tonnen davon landen jährlich in deutschen Futtertrögen.
Allgemeine Leitlinien für entwaldungsfreie Lieferketten oder freiwillige Vereinbarungen werden daran allerdings wenig ändern. Es braucht endlich verbindliche gesetzliche Regeln – in Deutschland, EU-weit, gesamteuropäisch aber auch in internationalen Abkommen mit Haupterzeugerregionen für Sojafuttermittel wie Brasilien und dem gesamten Mercosur-Raum. Und es braucht ein Umdenken in der Agrarpolitik: Weg vom Exportdenken und hin zu einer Landwirtschaft, die regional produziert und konsumiert. Das nützt allen – der Umwelt, den Landwirten und den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Als Konsequenz aus der gegenwärtigen Krise muss dieser Politikwechsel jetzt eingeläutet werden.“
Deutscher Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen (DNR) e.V.
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