Dohle – Vogel des Jahres 2012

Nistkästen für den Vogel des Jahres

ist wichtiger Helfer in der biologischen Schädlingsbekämpfung“

 Quelle: LfU
Quelle: LfU

Die Dohle, ein enger Wegbegleiter des Menschen, braucht Unterstützung. In mehreren Bundesländern steht die kleinste Vertreterin der Rabenvögel bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten; in Bayern auf der Vorwarnliste mit aktuell 6.000 bis 9.500 kartierten Brutpaaren.

Claus Kumutat, Präsident des Landesamtes für Umwelt appelliert: „Jedermann, in der Stadt und auf dem Land, kann der Dohle mit einfachen Mitteln helfen: Nistkästen ersetzen fehlende .“ Der intelligente Gartennützling brütet auch in Städten. Durch Gebäudesanierungen, Taubenabwehr und Baumsanierungen gehen dem kleinen Rabenvogel viele Brutplätze verloren – sie können durch Nistkästen ersetzt werden. Dabei gewinnen nach den Worten Kumutats Dohle und Mensch: für Gartenbesitzer und Landwirtschaft ist die Dohle ein wichtiger Helfer in der biologischen Schädlingsbekämpfung – ernährt sie sich doch vor allem von Schnecken, Insekten und anderen wirbellosen Tieren.

Die Bestände der Dohle sind in Teilen Deutschlands und auch in Bayern zurückgegangen. Gründe hierfür sind u.a. ein eingeschränktes Nahrungsangebot sowie ein Schwinden arttypischer Nistmöglichkeiten wie z.B. Höhlen in Altholzbeständen und Mauernischen in Gebäuden. „Es ist wichtig, die Dohle wieder ins Blickfeld der Menschen zu rücken“, so Kumutat. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) haben sie deshalb zum „Vogel des Jahres 2012“ gekürt.

Steckbrief Dohle:
– Besiedelt nahezu Gesamteuropa, Nordwestafrika und große Teile Asiens
– Kleinster Rabenvogel mit grauen Nacken, hellblauen Augen und kurzem Schnabel
– Ruf hell wie „kjak“ oder „kja“ klingend
– einziger Rabenvogel als Höhlenbrüter (Baum-, Fels- oder Gebäudebrüter)
– Brutbestand in Bayern: 6000 – 9500 Paare nach der aktuellen Kartierung des Atlas deutscher Brutvogelarten (ADEBAR)
– Lebt in Kolonien mit klaren Hierarchien, in denen die Gemeinschaft sowohl für den Nachwuchs als auch für kranke Sorge trägt
– Allesfresser, jedoch hauptsächlich Wirbellose
– Im Winter häufiger Wintergast auch in Städten aus dem Nordosten Europas gemeinsam mit Saatkrähen

[DE] 20. März 2012 – Bayerisches Landesamt für Umwelt
www.lfu.bayern.de