Die nächste „Wir haben es satt!“-Demo findet am 17. Januar 2015 in Berlin statt. Das Motto: Stoppt TTIP, Massentierhaltung und Gentechnik!
8.00 bis 11.00 Uhr: Bauernfrühstück in der Markthalle Neun, Eisenbahnstr. 42/43
12.00 bis 12.30 Uhr: Auftaktkundgebung am Potsdamer Platz
12.30 bis 14.00 Uhr: Demonstrationszug
14.00 bis 15.00 Uhr: Kundgebung vor dem Kanzleramt
15.00 bis 15.30 Uhr: Rock for Nature
15.00 bis 19.00 Uhr: Soup&Talk in der Heinrich-Böll-Stiftung
Weltmarkt statt Wochenmarkt?
Die Agrarindustrie ist unverändert auf dem Vormarsch: Konzerne wie Monsanto, BASF und Syngenta untergraben die Saatgutvielfalt und bringen ständig weitere Gentech-Sorten auf den Markt.
Überall entstehen neue Tierfabriken, in denen Millionen von Tieren in qualvoller Enge leben und regulär mit Antibiotika behandelt werden. Fleisch wird vielfach exportiert, doch die Gülle bleibt in Deutschland und verunreinigt unser Grundwasser. Bäuerliche Betriebe leiden unter den Dumpingpreisen der Discounter und unter den immer höheren Bodenpreisen.
Statt dafür zu sorgen, dass wir gutes Essen aus der Region zu fairen Preisen für Bäuerinnen und Bauern erhalten, trimmt die Bundesregierung die Agrarindustrie auf Massenproduktion für den Weltmarkt. Immer mehr Fleischreste überfluten so die Märkte des globalen Südens und rauben Kleinbauern die Existenzgrundlage. Auch weil an den Börsen mit Nahrungsmitteln spekuliert wird, bleibt der Hunger dort eine bittere Realität.
Freihandelsabkommen stoppen
Mit dem Handelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA versprechen uns Politiker und Wirtschaftsvertreter in der EU und den USA mehr Wachstum und Arbeitsplätze. Sie wollen mehr Marktfreiheit und mehr Rechte für Konzerne. Dafür sollen Verbraucherschutz- und Umweltstandards schrumpfen. Mithilfe privater Schiedsgerichte, einer Angleichung der Standards auf kleinstem gemeinsamen Nenner und mehr Mitsprache der Industrie bei Gesetzen könnten uns Hormon- und Klonfleisch und mehr Gentechnik serviert werden – durch die Hintertür, ohne Kennzeichnung. Derzeit werden die Gespräche geheim und unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit und selbst der Parlamente geführt. Diese Geheimhaltung birgt die Gefahr, dass es zu einer Machtverschiebung kommt – weg von der Politik und der Öffentlichkeit hin zu den Interessen der Agrarindustrie, der Wirtschaft und der Banken.
2015 entscheidet sich’s
Die Bundesregierung mit Frau Merkel an der Spitze entscheidet, ob sie unser Grundwasser vor starker Nitratbelastung durch die Agrarindustrie schützen oder ob sie die Verunreinigung des Grundwassers, die Hauptquelle unseres Trinkwassers, weiter zulässt.
All dies haben wir satt.
Gemeinsam tragen wir in Berlin unseren Protest auf die Straße – gegen Agrarindustrie und Gentechnik, für gutes Essen und eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft und mehr Wasserschutz. Denn 2015 stehen wichtige politische Entscheidungen an: für oder gegen CETA und TTIP, neue Gentech-Sorten und Tierfabriken, mehr Wasserschutz oder eine EU-Verordnung, die unsere Saatgutvielfalt bedroht. Das haben wir satt! Wir fordern Regeln für Konzerne und Rechte für Menschen!
Es lohnt zu kämpfen
Überall im Land verhindern BUND-Gruppen und Bürgerinitiativen Megaställe und fordern bäuerliche Strukturen in der Tierhaltung. Gen-Mais haben wir von unseren Äckern vertrieben, und unser Protest lässt TTIP und CETA wanken. Doch Veränderungen brauchen den Druck der Straße. Machen Sie mit: Demonstrieren Sie am 17. Januar in Berlin für die Agrarwende – hier und überall!
[DE] 17. Dezember 2014 – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
www.bund.net