Die EU könnte lt. einer Studie der dänischen Energieagentur, die heute veröffentlicht wurde, am 17.4. Energieeinsparungen von 33 Terrawattstunden und 6,6 Mrd. Euro blockieren. Der Austausch von Halogen- durch energiesparende LED-Lampen sollte nicht verzögert werden!
Für 1. September 2016 ist EU-weit ein Verbot des Verkaufs der meisten Halogenlampen mit der Energieeffizienzklasse C geplant, da die Mindestanforderung an die Effizienz von Glühbirnen auf die Energieklasse B erhöht werden soll. „Durch die neuen Mindestanforderungen an die Lampen-Effizienz dürften so Leuchtmittel, die die Mindest-Standards nicht erfüllen können, nicht mehr in Verkehr gebracht werden – davon wären auch die meisten Halogenlampen betroffen“, so DI Sibylle Egger von der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000. Der Hintergrund für diese Entscheidung: die Ökodesign-Richtlinien, die in Europa Schritt für Schritt stromfressende Produktgruppen vom Markt nehmen.
Verschiebung würde KonsumentInnen die Hälfte der gesamtösterreichischen Stromrechnung kosten
Die EU möchte dieses Verbot nun um zwei oder gar vier Jahre verschieben. Das würde die KonsumentInnen in Europa 6,6 Milliarden Euro bzw. 33 Terrawattstunden an versäumten Energieeinsparungen kosten – das entspräche fast der Hälfte des Stromverbrauchs in Österreich (inkl. Pumpspeicher: 66,5 Twh). Seit 2009 ist diese Halogenlampen-Abschaffung für 2016 geplant, die Abstimmung der europäischen Regierungen für oder gegen einen Aufschub wird am 17. April statt finden.
Von der Industrie wird argumentiert, dass LED-Birnen noch nicht weit genug entwickelt sind, um alle Konsumentenwünsche zu erfüllen. Die Studie „European LED Market Evolution and Policy Impacts“* widerlegt jedoch dieses Argument. Heute sind bereits LEDs in einer Qualität und zu einem Preis zu kaufen, die erst für 2025 erwartet wurden. Auch die Besorgnis rund um dimmbare LEDs wird in der Studie behandelt. „Wenn man anstatt einer Halogen-Lampe eine LED-Lampe kauft, spart sich ein/e KonsumentIn – über die typische Lebenszeit von 16 Jahren einer LED-Birne gerechnet – über 100 Euro pro Lampe“, erklärt Sibylle Egger. Die gute Nachricht ist also: Die Glühbirne der Zukunft gibt es bereits jetzt. Die aktuelle Studie der dänischen Energieagentur zeigt auf, wie es um die Leuchtmittel wirklich steht.
Diese Studie sollte nun auch bei der Abstimmung im April berücksichtigt werden. „Ineffiziente Halogenlampen gehören so bald wie möglich vom Markt – im Sinne der KonsumentInnen und im Sinne der Umwelt. Denn das Hauptziel der Ökodesign-Richtlinie ist immer noch, den Energieverbrauch in der EU zu senken und den damit verbundenen CO2-Ausstoß zu verringern. Wenn Stromfresser vom Markt genommen werden, seien es Halogenlampen, Staubsauger, Waschmaschinen oder Fernseher, unterstützt das all unsere Energieziele, und das in einfachster Weise. Wir hoffen, dass Österreich deshalb am 17.4. gegen die Verschiebung stimmen wird“, so Sibylle Egger von GLOBAL 2000 abschließend.
[AT] 19. März 2015 – Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000/Friends of the Earth Austria
www.global2000.at