Greenpeace-Report: 20 Jahre Versagen der Agro-Gentechnik

GP_20_jahre_deutschEU-Staaten erteilen -Anbau von Pflanzensorten eine Abfuhr

Wien – Ein heute veröffentlichter Greenpeace-Report zeigt, dass sich die Versprechen der Gentechnik-Industrie als Marketing-Mythen entpuppen. Weder kann mit Agro-Gentechnik die Welt ernährt, noch der Pestizideinsatz reduziert werden. Auch bei den angekündigten klimaresistenten Pflanzensorten haben sich noch keine größeren Erfolge eingestellt. Immer größer wird auch die Skepsis der EU-Staaten gegenüber der Technologie: Bis Oktober haben 17 Staaten und 4 Regionen, darunter auch , dem Anbau von mehreren gentechnisch veränderten Sorten eine Absage erteilt.

„Österreich setzt damit einen weiteren wichtigen Schritt gegen Agro-Gentechnik“, betont Dagmar Urban, Gentechniksprecherin bei Greenpeace in Österreich. Im neuen Verfahren für nationale Ausnahmen von EU-weit zugelassenen Gentech-Pflanzen („opt-out“) können  Länder und Regionen Gentech-Konzerne darum bitten, sie von der Zulassung von Gentech-Pflanzen auszunehmen. Bisher haben die Konzerne die Ausnahmen für Österreich und weitere 11 EU-Staaten sowie vier Regionen bestätigt. Weitere fünf Länder dürften folgen.

Der Greenpeace-Report „Zwei Jahrzehnte des Versagens. Die gebrochenen Versprechen der Agro-Gentechnik“ zeigt, dass die Agro-Gentechnik den Herausforderungen für ein modernes und ökologisches Landwirtschaftssystem nicht gerecht wird: Sie liefert keine höheren Erträge, führt zu höherem Pestizideinsatz und ist damit eine Bedrohung für die Umwelt und . Auch über die Sicherheit für die menschliche Gesundheit sind sich WissenschafterInnen nicht einig.

„20 Jahre seit Beginn des kommerziellen Anbaus von Gentechnik-Pflanzen ist klar, dass Agro-Gentechnik Teil eines gescheiterten Systems industrialisierter Landwirtschaft ist. Ökologische Anbaumethoden nach Vorbild der biologischen Landwirtschaft sind gemeinsam mit modernen Pflanzenzüchtungsmethoden ohne Gentechnik die Zukunft“, ist Urban überzeugt. MAS (Marker Assisted Selection, MAS) ist ein Beispiel für eine Biotechnologie, die keine Gentechnik ist, sondern auf einen klassischen Züchtungsansatz setzt. Sie wird weltweit erfolgreich eingesetzt um landwirtschaftliche Herausforderungen, darunter Klimaveränderungen und Krankheitserreger, zu bewältigen.

„Gentechnik-Konzerne versprechen immer noch Lösungen für den Welthunger zu haben, tragen aber gleichzeitig mit Gentechnik und Pestiziden zur Zerstörung unsere Umwelt bei. Österreich muss daher den Anti-Gentechnik-Weg konsequent weitergehen. Jetzt muss endlich schrittweise auch im Schweine- und Mastrindbereich auf den Import von Gentech-Soja verzichtet und auf ökologische, regionale und gentechnikfreie Futtermittel gesetzt werden“, fordert Urban abschließend.

Den Greenpeace-Report „Zwei Jahrzehnte des Versagens. Die gebrochenen Versprechen der Agro-Gentechnik“ finden Sie unter http://bit.ly/1Nfh6zk

[AT] 05. November 2015 –Greenpeace in Zentral- und Osteuropa
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