Zierfische sind zahlenmässig die am häufigsten gehaltenen Heimtiere in der Schweiz. Geschätzte fünf Millionen Individuen tummeln sich in Aquarien und Teichen. Die gesetzlichen Vorgaben für das Halten von Zierfischen sind spärlich und unspezifisch und den Haltern zudem oftmals unbekannt. In einer umfassenden Recherche beleuchtet der Schweizer Tierschutz STS die Zierfischhaltung in der Schweiz und zeigt tierschutzrelevante Mängel auf.
Im mangelnden Wissen um eine artgemässe Fischpflege liegt viel Tierleid begründet. Hunderttausende Fische siechen unter miserablen Bedingungen dahin und sterben meist früher als später. Neue Fische sind schnell und kostengünstig erhältlich. Das vielfältige Angebot und die Farbenpracht mancher Arten verführen zudem zu Spontankäufen. Der hohe Tierverbrauch wirkt wiederum als Katalysator eines lukrativen, internationalen Handels mit der «Lebendware» Fisch.
Verliert der mit der Pflege überforderte Halter die Freude an seinen Fischen, werden diese ebenso spontan entsorgt, wie sie einmal gekauft wurden. Es bleibt Spekulation, wieviele Fische dabei in der Natur ausgesetzt oder einfach in der Toilette weggespült werden.
Folgerungen und Forderungen
Es besteht dringender Handlungsbedarf bezüglich der in der STS-Recherche detailliert aufgezeigten Tierschutzprobleme in der Schweizer Zierfischhaltung – sowohl beim Handel, beim Import wie bei der Haltung von Fischen. Die Forderungen des Schweizer Tierschutz STS zielen insbesondere darauf ab, das Wissen der Aquarianer zu erweitern, den Tierhandel besser zu überwachen, das Angebot und die Kompetenz der Zoofachgeschäfte zu optimieren und umfangreichere gesetzliche Grundlagen zu schaffen sowie deren konsequenten Vollzug sicherzustellen.