Haussperling ist Vogel des Jahres 2015

Weltenbummler in Wohnungsnot – mehr Natur im Siedlungsraum nötig

Der Haussperling ist vom SVS/BirdLife zum Vogel des Jahres 2015 gewählt worden. Die vermeintliche «Allerweltsart» ist in manchen Gebieten der Schweiz in den letzten dreissig Jahren in ihrem Bestand um 20 bis 40 Prozent zurückgegangen. Die Wahl zum Vogel des Jahres soll darauf aufmerksam machen, dass mehr Natur im Siedlungsraum für den Haussperling, viele andere Arten und den Menschen dringend nötig ist.

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Beim Haussperling, dem Vogel des Jahres 2015, imponieren Männchen mit einem grossen schwarzen Brustlatz den Weibchen am meisten. Foto: Mathias Schäf

Einst verehrt, dann verfolgt
In der Antike wurde der Haussperling verehrt, dann änderte sich sein Ruf und er wurde als Schädling im Getreidebau angesehen. Dies gipfelte in China unter Mao Tse-tung darin, dass auf seinen Befehl hin annähernd 2 Milliarden Sperlinge getötet wurden, was eine Insektenplage zur Folge hatte. Diesem schlechten Ruf konnte sich der Hausspatz zum Glück vielerorts wieder entledigen, da er erwiesenermassen ein guter und vor allem biologischer „Schädlingsvernichter“ ist. Die Bezeichnung „ein herziges Spätzli“ zeigt aber auch die Verbundenheit der Menschen mit dem Hausspatz.

Weltenbummler
Ursprünglich in Asien und dem Mittelmeerraum beheimatet, ist der Haussperling heute bis auf wenige Ausnahmen auf der ganzen Welt anzutreffen. Er folgte dem Menschen auf seinen Reisen oder wurde absichtlich auf anderen Kontinenten eingebürgert. Als eigentlich anpassungsfähiger Kulturfolger ist er überall dort anzutreffen, wo er Nist- und Nahrungsmöglichkeiten vorfindet, so in Dörfern, Vorstadtbezirken, Gartenstädten oder Stadtzentren mit grossen Parkanlagen.

weiterlesen … / Quelle: SVS/BirdLife Schweiz