Hochwertige BFF im Ackerland bieten eine Chance für alle Beteiligten: Sie bringen agronomische Vorteile, bieten den Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und sorgen für wunderschöne und abwechslungsreiche Kulturlandschaften. Foto © Markus Jenny
Hochwertige BFF im Ackerland bieten eine Chance für alle Beteiligten: Sie bringen agronomische Vorteile, bieten den Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und sorgen für wunderschöne und abwechslungsreiche Kulturlandschaften.
Foto © Markus Jenny

Biodiversitätsförderflächen im Ackerland sind wichtige Lebensräume für viele, teilweise selten gewordene Tierarten. Ab 2024 sind sie deshalb auf mindestens 3,5 % der Ackerfläche vorgeschrieben. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um solche Elemente zu planen. Davon profitiert nicht nur die Tierwelt, auch aus agronomischer Sicht bieten hochwertige Förderflächen Vorteile.

Sempach. – Seit Jahrhunderten ist das Kulturland Lebensraum für Vogelarten wie Wachtel, Feldlerche und Grauammer, aber auch für weitere Tiere wie beispielsweise den Feldhasen. Durch Intensivierungsprozesse haben sich in den letzten Jahrzehnten jedoch vielerorts die Lebensbedingungen für diese Tiere zum Schlechteren verändert. Als Folge davon sind viele auf das Kulturland spezialisierte Arten selten geworden oder sogar bereits ganz verschwunden. Biodiversitätsförderflächen (BFF) sind deshalb zu wichtigen Refugien für die Tier- und Pflanzenwelt geworden. In Ackergebieten wurden solche Elemente aber bisher nur selten umgesetzt. Dies ändert sich nun: Ab 2024 schreibt der Bund auf Ackerflächen mindestens 3,5 % BFF vor.

Damit bieten sich für die , aber auch für die grosse Chancen. Dies gilt ganz besonders dann, wenn hochwertige BFF angelegt werden, wie beispielsweise Buntbrachen oder Säume auf Ackerland. Diese weisen eine hohe Vielfalt an Wildpflanzen auf und ziehen deshalb an, die für die Bestäubung der Kulturen wichtig sind. Auch können sich in den Förderflächen räuberisch lebende Kleintiere wie Spinnen, Laufkäfer oder Raubwanzen vermehren, die unerwünschte Insekten wie Blattläuse in den Produktionsflächen vertilgen. So entsteht ein natürliches Gleichgewicht. Die Nutzpflanzen sind robuster und bringen mehr Ertrag. Weiter können Pflanzenschutzmittel eingespart werden.

Durch die Vielfalt an Insekten, Blüten und Pflanzensamen entsteht zudem ein optimales Nahrungsangebot für zahlreiche Vogelarten. Zudem bleiben hochwertige BFF das ganze Jahr über bestehen und bieten Wildtieren nicht nur eine sichere Kinderstube zur Aufzucht ihres Nachwuchses, sondern auch Rückzugsorte im Winter. So haben Feldlerche, Feldhase und Co. wieder bessere Überlebenschancen.

Die Schweizerische Vogelwarte erinnert deshalb daran: Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um solche Flächen zu planen. Lassen wir die Chance nicht ungenutzt verstreichen, denn von hochwertigen BFF im Ackerland profitieren längst nicht nur und andere Wildtiere, sondern auch wir Menschen.

Schweizerische Vogelwarte Sempach
www.vogelwarte.ch