Internationaler Tag der Karotte: Möhren – vielseitiges und regionales Superfood!

Patrick Nastvogel © LWG Veitshöchheim
Patrick Nastvogel © LWG Veitshöchheim

Seit 20 Jahren gibt es den Internationalen Tag der Karotte am 4. April – er soll die Bedeutung der vielseitigen Möhre für unsere hervorheben. Das Wurzelgemüse gilt als eine der ältesten Gemüsearten und überzeugt nicht nur als Rohkost, sondern auch gekocht, gegrillt und gebraten. Durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe und die nahezu ganzjährige Verfügbarkeit ist sie ein regionales Superfood. An Ostern ist nicht nur der Möhrenkuchen ein beliebter Klassiker. Die Zeit eignet sich zudem hervorragend zur Saat von Möhren in Garten, Hochbeet und auf der Terrasse.

Diversität vom Acker bis zum Teller
Pro Kopf und Jahr werden in Deutschland rund 11,5 kg der gesunden Rüben gegessen. Im Jahr 2022 wurden insgesamt rund 780.000 Tonnen Möhren geerntet. Etwa 140.000 Tonnen stammten dabei aus ökologischem Landbau. Im Lebensmitteleinzelhandel sind lange, gerade und orange Möhren am häufigsten zu finden. Allerdings gibt es mittlerweile immer mehr Formen auf dem Markt, die die Gemüseauslage bereichern: Kleine und große, runde und konische Varianten und eine Vielfalt an Farben, von weiß und gelb bis hin zu dunkelvioletten Tönen.

Alles Karotte, oder was?
Was Anbau und Vermarktung betrifft, werden Möhren in fünf Gruppen eingeteilt: Snack-, Saft-, Bund-, Wasch- und Lagermöhren. Besonders interessant sind hierbei die Waschmöhren, die etwa 110 Tage nach der Saat ab Juli geerntet, direkt vom Laub befreit und gewaschen werden. Ergänzend dazu kann der Markt mit Lagermöhren, welche im Herbst geerntet und ungewaschen eingelagert werden, beliefert werden. Im vergangenen Jahr hat das Kompetenzzentrum Ökogartenbau der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in einem On-Farm-Versuch die Anbau- und Geschmacksvielfalt der Möhre unter die Lupe genommen.

Anbau- und Sensorikversuch ökologischer Waschmöhren
Im durchgeführten Praxisversuch wurden auf den Flächen eines Biobetriebs in Eltmann (Landkreis Haßberge) 16 Sorten aus dem Segment der frühen Waschmöhre ausgesät. Hierbei erfolgten nützliche Erkenntnisgewinne zum Anbau- und Ertragsverhalten der verfügbaren Sorten. In zwei sensorischen Testverfahren wurde die Akzeptanz der Verbraucherinnen und Verbrauchern ermittelt. Mehrere Geschmacksparameter wurden betrachtet, von süß bis bitter und modrig bis chemisch. Ein Beliebtheitsranking ergab, dass Konsumentinnen und Konsumenten die Süße der Möhren als am wichtigsten betrachten. Detaillierte Versuchsergebnisse gibt es auf der LWG-Homepage.

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG)
www.lwg.bayern.de