Anlässlich der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 4. September hat der Bundesverband Menschen für Tierrechte die Wahlprogramme der Landesparteien von CDU, Bündnis90/Die Grünen, FDP, Die Linke und SPD nach ihren Tierschutzzielen für die kommende Legislatur gesichtet. Danach haben nur die Grünen, die bisher nicht im Landtag vertreten sind, ein Tierschutzprogramm vorzuweisen.
Unter der Überschrift „Tiere haben Rechte“ treten Bündnis90/Die Grünen an für: Tierschutzunterricht in Kitas und Schulen, bessere Arbeitsbedingungen für Amtstierärzte, Einführung der Tierschutz-Verbandsklage, Schließung der beiden Nerzhaltungen, Verbote für Qualzuchten und Wildtierhaltung in Zirkussen sowie die Förderung tierversuchsfreier Verfahren. Auch die Tierhaltungssysteme in der Landwirtschaft sollen verbessert und industrielle Tierhaltungen von den Kommunen nicht mehr gestattet werden.
Dagegen kommt bei CDU, FDP und SPD das Wort Tierschutz in den Wahlprogrammen nicht vor. Während die SPD zumindest im Bundesrat für artgerechte Tierhaltungen eintreten will, tendieren FDP und insbesondere die CDU dazu, den Schutz der Tiere in den kommenden fünf Jahren der Tiernutzung unterzuordnen und keinesfalls auszubauen. Auch Die Linke, nach Ansicht der Tierrechtler aus anderen Bundesländern als eher Tierschutz-progressiv bekannt, trete in Mecklenburg-Vorpommern ohne Tierschutzprofil an und gebe dem Tierschutz keinen eigenen Stellenwert. Vielmehr müsse er sich in die Grenzen einer umwelt- und klimagerechten Landwirtschaft einfügen.
„Mecklenburg-Vorpommern ist in erster Linie Agrarland mit industrieller Intensivtierhaltung, die alles andere als tiergerecht ist. Die Parteien sind also massiv gefordert, den Tierschutz im Land aufzurüsten. Doch nur die Grünen wollen dies schultern. Für die CDU, Die Linke, FDP und SPD soll Mecklenburg-Vorpommern weiterhin Tierschutz-Entwicklungsland bleiben“, so Dr. Kurt-Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes.
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ruft die Wähler auf, die Tierschutz-Pläne der Parteien bei ihren Wahlentscheidungen zu berücksichtigen. Eine schnelle Orientierung über die Wahlprogramme der Parteien gibt es unter www.tierschutzwatch.de.
[DE] 01. September 2011 – Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.www.tierrechte.de