Lingen, Gronau, Münster, Lüchow, Berlin, 11. Februar 2022. Auf scharfe Kritik von Anti-Atomkraft-Initiativen aus NRW und Niedersachsen sowie des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz und der Friedensnobelpreisträgerin IPPNW stoßen die Pläne des französischen Präsidenten Macron zum Neubau von sechs Atomkraftwerken sowie zur Planung von acht weiteren in Frankreich.
“Frankreich wird seine Klimaziele mit diesem teuren und gefährlichen Irrweg verfehlen, weil es den sofort nötigen massiven Umstieg auf erneuerbare Energien verpasst. Zudem erhöht sich das Risiko eines schweren Atomunfalls durch die geplanten Laufzeitverlängerungen für die alternde und immer störungsanfälligere AKW-Flotte – und die Kosten des Vorhabens sind ohne massive Subventionen durch EU-Gelder nicht zu stemmen für die französische Regierung. Allein für die Instandhaltung der laufenden AKW schätzt der französische Rechnungshof Kosten von 100 Mrd. Euro, dazu kommen die massiven Neubaukosten. Das Geld fehlt dann für die Energiewende,” mahnt Kerstin Rudek von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
“Präsident Macron betont gerne den Wunsch nach Unabhängigkeit. Die Realität der Atomkraft ist jedoch eine andere: Das “französische” Uran kommt zum Teil aus der postkolonial ausgebeuteten Uranmine im Niger, zu weiteren Teilen auch aus Kasachstan und Usbekistan im russischen Einflussbereich. Uranmüll entsorgt Frankreich ebenfalls gerne in Russland – erst vor wenigen Tagen fuhr wieder ein Atomschiff von Le Havre nach Ust-Luga bei St. Petersburg. Die sogenannte atomare Energie-Unabhängigkeit ist eine Fata Morgana,” so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Weitere Informationen:
www.ippnw.de, atomstadt-lingen.de, www.bi-luechow-dannenberg.de, www.bbu-online.de, www.sofa-ms.de
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