Kiel/Haifa. Menschliche Aktivitäten beeinflussen den Ozean in vielfältiger Weise. Erwärmung und Reduzierung in der Nährstoffzufuhr beeinträchtigen marine Ökosysteme. Dies hat Konsequenzen für die Nahrungsversorgung oder die Aufnahme von atmosphärischem Kohlendioxid im Meerwasser – und damit für die Fähigkeit des Ozeans, den Klimawandel abzumildern. Das deutsch-israelische Gemeinschaftsprojekt „Eastern Mediterranean Sea as a model for Future Ocean Research“ (EMS FORE) untersucht die Folgen dieser Veränderungen in einer Modellregion im östlichen Mittelmeer. Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (Deutschland) leitet die auf fünf Jahre angelegte Studie gemeinsam mit der Universität Haifa (Israel). Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert die Arbeiten als „Internationales Helmholtz-Labor“ mit insgesamt sechs Millionen Euro.
Die globale Erwärmung und andere menschliche Einflüsse erreichen mittlerweile alle Regionen des Ozeans. Neben den steigenden Temperaturen beeinflussen unter anderem auch der Verlust von Sauerstoff, die Versauerung und Änderungen im Nährstoffangebot das Leben im Meer und die Funktionsweise mariner Ökosysteme. Es ist deshalb fraglich, ob die Ozeane ihre derzeitige Produktivität und Artenvielfalt beibehalten und weiterhin wichtige Ökosystemleistungen erbringen können – etwa die Bereitstellung von Nahrung oder die Aufnahme von Kohlendioxid und damit die Fähigkeit des Ozeans, den Klimawandel abzumildern. Können sich die marinen Ökosysteme anpassen oder nehmen diese Ökosystemleistungen ab?
Diesen Fragen widmet sich das Internationale Helmholtz-Labor „Eastern Mediterranean Sea as a model for Future Ocean Research“ (EMS FORE), ein gemeinsames Projekt des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel (Deutschland) und der Universität Haifa (Israel). Das östliche Mittelmeer wurde als Modellregion gewählt, da es zu den sich am schnellsten verändernden Ozeanbecken unseres Planeten zählt und sowohl durch den Klimawandel als auch durch andere umfangreiche menschliche Eingriffe beeinflusst wird.