Bereits durch einfache Nachrüstungen an bestehenden Trassen ließen sich die Verluste deutlich verringern. © Georg Fiedler

Radolfzell. Weltweit werden jedes Jahr mehrere Hundert Millionen Vögel durch ungesicherte Stromleitungen getötet. Allein in Deutschland kommen laut einer vom NABU in Auftrag gegebenen Studie jedes Jahr 1 bis 1,8 Millionen Brutvögel und 500.000 bis 1 Million Rastvögel ums Leben. Sie kollidieren mit den massiven Stromkabeln und sterben an Genick- oder anderen Knochenbrüchen oder erleiden tödliche Stromschläge. Die Dunkelziffer der Vogelopfer liegt wesentlich höher. Die tödlichen Zusammenstöße verteilen sich über große Flächen und zahlreiche verendete Tiere werden schnell von Aasfressern vertilgt. Außerdem ist der Zusammenprall nicht immer auf der Stelle tödlich; viele Vögel sterben später an ihren Verletzungen, oftmals in größerer Entfernung zu den Stromleitungen.

„Hochspannungsleitungen stellen neben Kollisionen mit Autos und Gebäuden, der fortschreitenden Lebensraumzerstörung und der illegalen Jagd eine weitere menschengemachte Gefahrenquelle für Vögel dar. Insbesondere für Großvögel mit langen Flügeln bedeuten die Stromleitungen ein erhöhtes Risiko, das sich jetzt zu Beginn der Zugzeit nochmal erhöht“, sagt Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der international tätigen Naturschutzstiftung EuroNatur.

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