Tipps für eine ökologische Advents- und Weihnachtszeit

Beim Schenken an die Umwelt und den Klimaschutz denken: Wir haben von der Weihnachtsbeleuchtung über Geschenke bis hin zum Weihnachtsmenü Tipps und Empfehlungen für eine umweltverträgliche Advents- und Weihnachtszeit zusammengetragen.

“Die Corona Pandemie erfordert 2020 einen anderen Umgang mit dem Weihnachtsfest. Zeit auch darüber nachzudenken, was wir wirklich benötigen und wie die Produktionsbedingungen für die Geschenke sind.”, so Martin Geilhufe, BN-Landesbeauftragter. Der BN empfiehlt, die regionale Gastronomie durch Bestellungen auch zwischen den Festtagen zu unterstützen, Biolebensmittel zu verwenden und Geschenke auszuwählen, die unter fairen, ökologischen und sozialen Bedingungen produziert wurden. Geilhufe: “Seit Monaten gibt es Streit um ein deutsches , dabei ist das Gesetz angesichts der globalen Herausforderungen längst überfällig. Wir erwarten ein wirksames Lieferkettengesetz in das auch Umweltaspekte aufgenommen werden. Menschenrechte, Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sind in Anbetracht der Covid-19-Pandemie und der multiplen weltweiten Krisen nicht verhandelbar.”

Weihnachtsbaum
Auch Bio-Weihnachtsbäume sind ein Beitrag zum Artenschutz. Denn bei Weihnachtsbäumen aus konventioneller Produktion wird viel gespritzt und gedüngt – zum Schaden für Mensch und Natur. Mit Bio-Bäumen hingegen schonen sie die Umwelt und Ihre Gesundheit. Am umweltschonendsten erzeugt sind heimische Nadelbäume aus den hiesigen Wäldern, die auch im Rahmen der Waldpflege anfallen oder auf Leitungstrassen wachsen.

Der BUND Naturschutz hat eine Liste von Anbietern von ökologisch oder giftfrei angebauten Weihnachtsbäumen bereitgestellt: https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/feste-feiern/christbaum-kaufen

Bitte verzichten Sie auf einen Plastikbaum. Weihnachtsbäume aus Plastik müssen ca. 20 Jahre benutzt werden, bis die Ökobilanz besser ist, als bei einem Naturbaum.

Weihnachtsbeleuchtung ohne Energieverschwendung
Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit steigt der private Stromverbrauch durch Beleuchtung an. Wer Lichterketten nutzen möchte, sollte auf LED-Modelle umstellen. Diese halten nicht nur wesentlich länger, sondern verbrauchen auch bis zu 90 Prozent weniger Strom als herkömmliche Lichterketten. Als Außenbeleuchtung eignen sich solarbetriebene LED-Lichterketten. Grundsätzlich sollte die weihnachtliche Deko nicht permanent brennen, sondern bedarfsgerecht ein- und ausgeschaltet werden. Die nötigen Zeitschaltuhren gibt es im Handel bereits für weniger als zehn Euro. https://www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/weihnachtsbeleuchtung-ohne-energieverschwendung/

Kerzen
Allen voran die Herstellung von Kerzen und die Art des Wachses spielt eine Rolle. Paraffin ist Hauptbestandteil der meisten Kerzen und Paraffin wird aus Erdöl hergestellt. Palmöl kommt zunehmend oft in Kerzen vor und ist allerdings ökologisch höchst umstritten. Palmöl wird aus der Ölpalme gewonnen und ist damit zwar ein nachwachsender Rohstoff, jedoch ökologisch höchst fragwürdig durch die gravierenden Schäden beim Anbau.

Schadstofffreie Kerzen: Mangelhafte Paraffinkerzen mit erhöhtem Schwefelgehalt lassen Schwefeldioxid entstehen, was zu allergieähnlichen Reaktionen führen kann. Kerzen mit Lacküberzug können Schadstoffe freisetzen. Die meisten allergisierenden, erbgutschädigenden oder auch krebserregenden Stoffe gelangen über Farben, Lacke und Duftmittel in die Kerzen. Beim Abbrennen der Kerzen können verschiedene umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt werden.

Alternativen bieten Kerzen mit dem „RAL-Gütezeichen Kerzen„. Rund siebzig Prozent der in Deutschland angebotenen Kerzen tragen bereits dieses Siegel. Es verpflichtet Hersteller, sich bei den Inhaltsstoffen an Grenzwerte hinsichtlich Gesundheit und Umwelt zu halten.

Eine noch bessere Alternative sind Kerzen aus Bienenwachs. Selber basteln, zum Beispiel zusammen mit Kindern, geht natürlich auch. Bei vielen Imkern bekommt man kostengünstig Bienenwachs oder Wabenplatten zum Kerzengießen oder -rollen.

Das andere Weihnachtsmenü
Das erfolgreiche Volksbegehren zur Rettung von Bienen und Bauern hat auch zum Ziel, den Anteil des Ökolandbaus in Bayern weiter zu erhöhen, um der Zielmarke 30 Prozent näher zu kommen. Bislang liegt der Anteil des ökologischen Landbaus bei 11 Prozent. Nicht nur das Weihnachtsmenü, auch die Zutaten für Plätzchen und Stollen verdienen umweltschonend erzeugte Ökolebensmittel. Ökologisch gehaltene Tiere erhalten Biofutter und werden möglichst artgerecht gehalten.

Der BN rät von den manchmal besonders billig angebotenen Weihnachtsgänsen oder Teilstücken ab, denn diese können aus Stopfleber-­Mast stammen. Dieses qualvolle Verfahren verstößt gegen das Tierschutzgesetz und ist in Deutschland nicht mehr erlaubt.

Fair und ökologisch schenken
Im Naturkost- oder EineWelt Laden gibt es viele hochwertige, umweltfreundliche Geschenke aus fairem Handel, die aus pestizidfreier und /oder ökologischer Produktion stammen und soziale Kriterien wie zum Beispiel angemessenen Löhne berücksichtigen und Kinderarbeit ausschließen.

Falls Sie Kleidung zu Weihnachten verschenken: Der Ökomarkt für Kleidung boomt. Es gibt zunehmend Firmen, die recycelbare, wiederverwendbare Naturmaterialien und ökologische Farbstoffe für die Produktion ihrer Kleidungsstücke einsetzen. Gemeint sind hier vor allem Artikel aus Bio-Baumwolle, Holz oder Kokos. Der BN empfiehlt, Produkte dieser Art umweltschädlichen Materialien wie Kunststoffen vorzuziehen.

Zum Verpacken der (ökologischen) Geschenke statt Klarsicht-­ oder Metallfolie lieber Recycling-­Geschenkpapier nutzen.

Keine Idee? Dann Selbstgemachtes oder einen Gutschein verschenken
Ein selbst gemachtes Geschenk, das von Her­zen kommt, ist mehr wert als teuer gekaufte Dinge, die früher oder später auf dem Müll landen. Selbstgemachte Geschenke aus der Küche sind dazu noch sehr lecker. Oder wie wäre es mit einer selbst zusammengestellte CD­ oder Rezeptsammlung, Kulturellem und Praktischem wie einem Konzertabo, einer Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr oder einem Wartungsgutschein fürs Fahrrad?

Wer die Umwelt- und Naturschutzbewegung unterstützten möchte, verschenkt eine BN-Mitgliedschaft, einen Anteilschein am Grünen Band, oder schaut sich bei der  BN Service GmbH (www.service.bund-naturschutz.de) oder beim BUND-Laden (www.bundladen.de) um.

Spielzeug:
Immer wieder lassen Untersuchungen zur Chemikalienbelastung von Spielsachen und kindernahen Produkten aufschrecken: Teddy, Schnuller & Co. sind häufig hoch mit Schadstoffen belastet. Der BUND hat konkrete Tipps für Eltern, etwa auf bestimmte Gütesiegel zu achten und Unternehmen aufzufordern, gesundheitsgefährdende Stoffe durch sichere Alternativen zu ersetzen. Mit der kostenlosen ToxFox-App (www.bund.net/chemie/toxfox/) lassen sich jetzt Schadstoffe nicht nur in Kosmetika sondern auch in Kinderprodukten wie Malutensilien oder Spielzeugen aufspüren.

Bund Naturschutz
https://www.bund-naturschutz.de