Wie haben sich die erneuerbaren Energien im Strombereich in den vergangenen 30 Jahren in Deutschland räumlich und zeitlich entwickelt? Mithilfe einer neuen Web-Anwendung können interessierte Nutzer diese Entwicklung kartographisch nachvollziehen und somit eine virtuelle Reise in die Vergangenheit der erneuerbaren Energien unternehmen. Basis ist ein Datensatz, der durch ein interdisziplinäres Wissenschaftlerteam unter Leitung des UFZ erarbeitet wurde. Er umfasst nahezu alle bis 2015 in Deutschland errichteten Erneuerbare-Energien-Anlagen im Strombereich (Windenergie, Photovoltaik, Bioenergie, Wasserkraft).
Seit Inkrafttreten des Stromeinspeisegesetzes im Jahr 1991 und des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000 entwickeln sich die erneuerbaren Energien rasant. Wurden im Jahr 1990 nur ca. 19 Terawattstunden (TWh) Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, waren es im Jahr 2018 schon circa 225 TWh. Erneuerbare Energien nehmen damit nach Braun- und Steinkohle den zweiten Rang im deutschen Strommix ein. Ihr Anteil am Bruttostromverbrauch lag im Jahr 2018 bereits bei rund 38 Prozent.
Die Notwendigkeit eines Umbaus des Energiesystems sowie die positiven Effekte der erneuerbaren Energien für die Reduktion von Treibhausgasemissionen sind unstrittig. Klimaschutz ist eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt von Natur und Landschaft und trägt dazu bei, das Überleben von Arten langfristig zu sichern. Galten erneuerbare Energien lange Zeit per se als umweltfreundlich, so treten mit zunehmendem Ausbau Auswirkungen auf Natur und Umwelt deutlicher zu Tage, die zu Konflikten mit den Zielen des Naturschutzes führen können. Dazu zählen zum Beispiel Vogel- und Fledermausschlag an Windenergieanlagen, Verlust an Brachflächen und Biodiversität durch Monokulturen von Energiepflanzen oder Landschaftsbildbeeinträchtigungen durch Hochspannungsleitungen.
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