Die als Flussheiligtum ausgewiesenen Gewässerschätze Osttirols drohen immer weiter verbaut zu werden – NaturschützerInnen versehen die Infotafel zum Flussheiligtum Kalserbach mit einem Warnhinweis und fordern wirksamen Schutz für das Iselsystem.
Kals am Großglockner / Innsbruck, Dienstag, 2. März 2020. Rund um den Nationalpark Hohe Tauern und das Natura-2000-Gebiet der Isel droht mehreren „Fluss-Heiligtümern“ die Zerstörung durch neue Kraftwerke, trotz massiver ökologischer Einwände. Um gegen die geplante Verbauung zu protestieren, setzen der WWF Österreich, der Verein zum Schutz der Erholungslandschaft Osttirol (VEO) sowie die BürgerInnenbewegung Iselfrauen mit einer Aktion in Kals am Großglockner ein symbolisches Zeichen. Gemeinsam haben sie am Dienstag die Informationstafel des Flussheiligtums Kalserbach verhüllt und in ein Warnschild verwandelt. „Werden die vielen Kraftwerkspläne im Isel-Gebiet tatsächlich umgesetzt, kann von Flussheiligtum keine Rede mehr sein. Damit würde ein Osttiroler Naturjuwel für immer zerstört“, warnt Naturschützerin Marianne Götsch vom WWF Österreich. „Viele gefährdete und streng geschützte Tier- und Pflanzenarten, wie der Flussuferläufer oder die Ufertamariske, finden hier einen wertvollen Rückzugsort. Jedes weitere Kraftwerk erhöht die Gesamtbelastung für das einzigartige Gletscherflusssystem. So wird der Naturschutz Schritt für Schritt ausgehöhlt.“ Der WWF Österreich fordert daher von der Tiroler Landesregierung den Schutz der letzten freifließenden Flüsse und einen Runden Tisch zur Bewahrung der Isel.
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