Am Mittwoch wurde in Rom der gemeinsame Welthungerbericht der FAO, des Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) vorgestellt. Demnach leiden derzeit 795 Millionen Menschen an Hunger. Zu Beginn der 1990er Jahre hatte diese Zahl noch bei über einer Milliarde gelegen.
Dieser Rückgang ist aber sehr ungleich verteilt: Während in Westafrika der Anteil der Hungernden auf 9,6 % und in Lateinamerika sogar auf 5,5 % sank, leidet in Sub-Sahara Afrika weiterhin fast jeder vierte an Hunger. Derzeit sind dies circa 220 Millionen Menschen. In Asien leiden sogar 512 Millionen Menschen an chronischer Unterernährung, rund 64 % der Hungernden weltweit.
Trotz dieser erschreckenden Zahlen ist der Vorsitzende der FAO, José Graziano da Silva, weiterhin optimistisch: „Die Tatsache, dass wir fast die Millenniumsziele zum Hunger erreicht haben, zeigt uns, dass wir die Geißel des Hungers ganz auslöschen können“. Trotzdem müsse vor allem die globale Lebensmittelverschwendung reduziert werden: „Fast ein Drittel der Lebensmittel für unseren Verzehr – etwa 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr – geht weltweit entweder verloren oder wird verschwendet.“
VerterterInnen aus der Entwicklungszusammenarbeit fordern außerdem mehr staatliche Unterstützung bei der Hungerbekämpfung-vor allem für Kleinbauern. „Mit mehr Unterstützung können sie mehr produzieren und mehr Einkommen erwirtschaften und so den Hunger in ihren Ländern besiegen“, sagte Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe.
[DE] 28. Mai 2015 – Kampagne Meine Landwirtschaftwww.meine-landwirtschaft.de